5 (!) neue Kletter DVDs inda shop!

In Climbing Media by Udo Neumann

Made in Germany Hannes Huchs Bestandsaufnahme, im „Rokbuk“ sehr schön als Gesamtkunstwerk verpackt, macht den Auftakt. In Deutschland haben wir halt nicht die sensationellen Übergebiete, sondern, wie man so schön sagt „Die wahren Abenteuer sind im Kopf!“ Wenn Christian Benk im Fichtel herumturnt zum Beispiel, wird jeder wahre Soulboulderer denken „Dämmit, da muß ich auch (noch) mal hin!“ Made in Germany ist sicherlich entwicklungsfähig, aber das scheint Hannes ja auch vorzuhaben. Leg jetzt den Grundstein zu deiner Sammlung an „Deutschland-Kletter-DVDs!“

Bei Dosage IV ist Josh Lowell wieder authentischer und direkter geworden. Ich glaube mehr Hai-end Klettern auf einer DVD gibt es nicht. Der Film geht mit einem Paukenschlag namens „Dreamcatcher“ los, Chris Sharmas unglaublicher Erstbegehung in Squamish. Die abgefahrendsten Kletterzüge mit einem Seil um die Hüfte! Bei den Aufnahmen von Dave Graham und Chris Sharma im Tessin und Hueco meint man förmlich mit zu erleben wie der Standard im Klettern steigt. Wenn die abenteuerlustigste Kletterfrau Lisa Rands im Englischen Grit Jonny Dawes „Gaia“ wiederholt (ja genau, aus „Hard Grit“) friert einem das Blut in den Adern und die Aufnahmen von Tommi Caldwell am El Cap sind allerbestes Material. Keine Effekthascherei, dezente aber effektive Mucke und wertigste Filmarbeit macht die vierte Dosage zur neuen Königin der Kletterpornos!

Peter Mortimer hat richtig Film studiert und das merkt man First Ascent auch an. Über 90 min. reisst der Spannungsfaden vom härtesten Riß der Welt über den Black Canyon, Thailand, Himalaya, Hollywood und Yosemite nicht ab. Die Idee der Erstbegehung hält die verschieden Locations und Begehungsstile hervorragend zusammen und die Akteure (zum Beispiel bekommt man einen Eindruck was passieren würde wenn sich David Lama so richtig dem Psicobloc widmen würde!) sind allererste Sahne. Es zahlt sich wirklich aus, ein Skript, eine Geschichte zu entwickeln, denn First Ascent ist sauspannend, lustig, nachdenklich, traurig und dramatisch, eben ein richtig guter Film! Für den Cineasten der erste richtige Kletterfilm überhaupt! Respekt! 

In  First Ascent gibt es eine Yosemite Episode mit einem „trad“ climber namens Cedar Wright, der sich nun in Specimen aufmacht, „die Kunst des Boulderns“ zu lernen. Ultraufwändig produziert in den wunderschönen südafrikanischen Rocklands, trifft Cedar den Amijungstar Daniel Woods, die wieder sehr beeindruckende Lisa Rands und vor allem: den Mann, der als Kind in einen Kessel mit Kraftextrakt gefallen ist, Fred Nicole! Fred ist immer noch der stärkste von Allen und es ist ein Vergnügen, ihn in der Glotze wieder zu sehen. Mir ging das auch besonders so, weil man in Specimen ansonsten eine Überdosis Amijungstarphilosophie bekommt, denn es wird SEHR viel geredet in dem Film!  Allerdings auch viel geklettert! Für mich war das Haileit eigentlich ein Bonustrack, in dem Filmemacher Chuck Fryberger unter anderem RAY OF LIGHT von Klem Loskot wiederholt.

Als uns dann Trinity angeboten wurde, eine östereichische Produktion „die bildliche Aufarbeitung eines ganzen Kletterjahres. David Knapp begleitete eine  Gruppe Kletterer – unter ihnen Fred Nicole, Lutz Limburg, Daniel Eder und  Andreas Mölk auf ihren Reisen nach Indien, Südafrika und Österreich…“ fragte ich Produzent Michael Huber, ob  Trinity sich nicht „so a bisserl mit dem (deutlich edler gemachten?) Specimen überschneidet?“ und Michael antwortete: „Hab von dem Specimen bisher nur den Trailer gesehen – die Landschaftsaufnahmen sehen auf jeden Fall mal gewaltig aus. Aber meiner Meinung nach ist die Boulderaction in Trinity auch nicht von schlechten Eltern – und das ohne Sponsoren und dicker Ausrüstung…“ und hat damit genau recht. Während der 47 min. bekommt man Lust aufs Bouldern und Reisen, nicht mehr und nicht weniger! UND: Fred Nicole ist aus der Specimen DVD mal schnell ‚rübergekommen und macht Amandla, sein unmöglichstes Teil in SA! Beeindruckend!

Der Winter kann kommen!