halfdome

Besser Klettern

In better climbing, Klettertraining by Udo Neumann

Gedanken zum besseren Klettern, ca 2004 geschrieben:

  1. Klettern im sechsten Grad ist oft Kopfsache, da Strze unangenehm oder sogar gefhrlich sind.
  2. Die Klettertechnik, in dieser Folge geht es besonders die allgemeine Gelndegngigkeit, um die Fuarbeit, den Aufbau der Bewegung von den Fssen aus und die Raumwahrnehmung. Diese beiden Themen werde ich zusammen behandeln da sie sehr viel miteinander zu tun haben wie wir sehen werden.
  3. Die Taktik, also Seiltechnik, Seilzug, hast du den Knoten nah am Krper und schleppst du ein Lasso vor der Hfte mit… solche Sachen werde ich mal in einem „Taktik Special“ gesondert behandeln.

Der sechste Klettergrad ist oft eine Kopfsache

Nehmen wir mal die Touren im Frankenjura. Die leichteren sind meistens die lteren und schlechter gesicherten. Selbst wenn du es mit einer modernen, eng gesicherten Route zu tun hast, kannst du dir trotzdem im Falle eines Sturzes bld wehtun, weil das Gelnde oft wenig steil und kompakt ist. In den hheren Graden werden die Routen dann tendenziell steiler, so dass auch bei weiten Strzen weniger Gefahr besteht.

oben: Die totale berforderung. Zwar konnte
ich 1983 schon siebener im Klettergarten
machen, der Halfdome Nordwestwand hatten
wir psychisch and taktisch jedoch nichts
entgegen zu setzen. Nach neun Seillngen
waren wir fertig…
bussardwand2
Ohne jede Frage bietet Sachsen die besten
moderaten Klettereien in Deutschland,
allerdings auch die psychisch und taktisch
anspruchsvollsten. Der Autor meint sich zu
erinnern, dass die Bussardwand irgendwas
mit sechs bewertet war (die Aufnahme ist
von 1985), kann sich aber an die Kletter-
schwierigkeiten gar nicht erinnern, da er
so mit den anderen Aspekten beschftigt war…

Vielleicht trstet es dich, wenn ich dir versichere, dass es auch fr XIer Kletterer unangenehme Situationen im sechsten Grad geben kann. Es muss nur brchig, ausgesetzt und gefhrlich genug sein und das ganze hochgezchtete Kletterknnen ist nichts mehr wert. Der sechste Grad ist dadurch gekennzeichnet dass du kontrolliert klettern muss, wohingegen hhere Grade grade eine Aufgabe des Kontrollbedrnisses verlangen (Dazu mehr in einer spteren Folge). Alexander Huber hat in seinen Berichten vom solo klettern sehr anschaulich beschrieben, da eine athletische, steile, feste schwierige Tour viel leichter zu kontrollieren ist als eine rutschige oder womglich gar brchige Platte. Auch wenn Du nicht solo unterwegs bist, mssen Strze im alpinen sechsten Grad oft ganz vermieden werden. Das es mglich ist beide Anforderungen zu verbinden, zeigen viele spter erfolgreiche Kletterer wie Lynn Hill oder Alex Huber, die durch die harte Schule der „blo nicht strzen“ Routen gegangen sind.

Wie wird man stark im Kopf?

Ein ganz wichtiger Aspekt ist, mit was fr Leuten man klettern geht. Toni Lamprecht ist zum Beispiel so gro und schwer wie ich, aber wesentlich strker. Mit unserem Gewicht ist so richtig leichtfssiges Bewegen am Fels etwas eingeschrnkt. Entsprechend zh sieht es deshalb fr mich oft aus, wenn Toni eine Tour zuerst vorsteigt. Obwohl ich sonst mit guter Moral gesegnet bin, fllt mir bei Tonis Vorstiegen immer ein bichen das Herz in die Hose, so da ich schon einige Male zum Toprope gegriffen habe. Bin ich dagegen die designierte Ropegun, komme ich meiner Vorstiegsverantwortung nach ohne zu berlegen. (Allerdings hre ich dann oft auch, da ich eine hnliche Wirkung auf meine Kletterpartner habe wie Toni auf mich, weil mein Klettern anscheinend selten souvern und sicher aussieht.) Dein Umfeld ist also ganz entscheidend fr deine Moral. Eine Frau, die immer und berall von ihrem Freund die Toperopes eingehangen bekommt, wird eigene Kompetenz mglicherweise nur aufbauen knnen, wenn sie mit jemand gleich starken oder schwcheren unterwegs ist.

Fr den folgenden Teil gehe ich mal davon aus, dass du irgendwo klettern kannst. Es muss keine Kletterhalle sein, ja ich frage mich sogar, ob dir eine Kletterhalle mit den athletischen und schnellen Zgen, den anatomischen Griffen und den guten Tritten wirklich so viel bei der Entwicklung des Kletterknnens fr den sechsten Grad im Fels hilft. Ein Brckenpfeiler um den du herum queren kannst ist mindestens genauso hilfreich. Du willst lernen, in der Senkrechten spazieren zu gehen und dazu musst du jetzt erstmal ganz viel klettern. Auch gilt es jetzt, deine allgemeine Gelndegngigkeit zu verbessern. Gerade in den Alpen ist eine gute Gelndegngigkeit Gold wert, da schon die Anstiege hohe Anforderungen stellen. Solltest du gerade nichts steiles zur Hand haben, kannst du dir zuhause aber einen kleinen bungsparcour aus Kltzchen gehen, Seiltanzen und anderen Balance bungen zusammenstellen. Balancieren jeder Art ist gut fr Dich!

Wenn wir davon ausgehen, da strzen in vielen sechser Touren keine Freude macht, heisst das vor allem, da dein Klettern sicher werden mu. Die meisten werden sich noch an die drei Punkt Regel erinnern, bei der man immer drei sichere Kontaktpunkte hat, bevor man den vierten bewegt. Bricht nun ein Tritt aus, stehe ich immer noch auf dem anderen Tritt und habe noch einen Griff in der Hand. Wenn man sich allerdings vorstellt, da der Griff ausbricht whrend ich weitergreife, sieht man da die DPR zwar nicht falsch, aber etwas statisch gedacht ist.

Gedanken zur grundstzlichen Kletterbewegung:

Die Kletterbewegung baut sich von unten her auf, die korrekte Reihenfolge ist also Fe, Beine, Hfte und dann erst Arme bzw. Hnde. Das ist in sofern schwierig, als dass die Fsse so furchtbar weit von unserem Gehirn entfernt und deshalb schwieriger als die Arme zu kontrollieren sind. Trotzdem (oder gerade deshalb?) haben Selbstbewutsein und Fussarbeit enorm viel miteinander zu tun. Selten realisiert man so deutlich wie auf Platten, warum Wolfgang Gllich unser Gehirn den wichtigsten Muskel beim Klettern genannt hat. Man sieht sofort, ob ein Kletterer erwartet auf einem Tritt stehen zu knnen oder nicht. Umgekehrt zeigen sich nagende Selbstzweifel bei vielen Kletterern an schlotternden Waden, der so genannten Nhmaschine. Apropos Nhmaschine, wenn du so eine das nchste Mal hast, probier mal sie aus dem Bein rauszudrcken indem du dich noch fester auf den Tritt stellst. Wenn du jetzt noch ganz ruhig atmest, hast du deine Chancen einer Panikattacke zu begegnen ganz entscheidend erhht! Weitere Aspekte der Fussarbeit sind, dass du mglichst unbelastet antreten willst damit
keine Kraftspitzen entstehen, dein Gewicht gleichmssig verteilen und die bersicht bewahren willst. Zur bersicht ist zu sagen, dass auch sie ganz unten an den Fen anfngt. Wenn du die Ferse zu nah am Fels auf den Tritt stellst blockierst du deine Hfte und klebst am Fels. Trittst du stattdessen frontaler an und lsst die Ferse etwas hngen, bist du auch in der Hfte freier und kannst dich besser umschauen.

In den weiteren Folgen werde ich der Kletterbewegung, wie sie sich ber die Hfte fortpflanzt, nachgehen. Jetzt betrachten wir aber erstmal den typischen Vorstieg.
In dem Film GATTACA spielen die beiden ungleichen Brder ein Mutspiel: Gewinner ist derjenige, der sich traut weiter ins Meer hinauszuschwimmen. Der Trick ist, sich nicht zu bernehmen, das heisst, abzuschtzen, ob man noch ans Land zurckkommt. Wie auch beim Vorstieg gibt es hier kein Netz und keinen doppelten Boden. Wer sich falsch einschtzt, bezahlt. Deswegen lohnt es sich durchaus, auch das abklettern zu ben. Abklettern schien ja unter Superkletterern gar nicht mehr vorzukommen, erst jetzt kann man Chris Sharma im neuen Video Dosage Vol.2 wieder dabei beobachten. Man muss nur genug Angst haben…

dale_buildering2
oben:

Wie wir in Kln, nutzte der sptere Elfer-
kletterer Dale Goddard jede Gelegenheit,
auchwenn Boulder in Colorado ja eigentlich
von fantastischen Klettermglichkeiten
umringt ist.

Was ich an diesem Bild von 1983 noch
interessant finde, ist wie Dale seinen rechten
Fu setzt. Natrlich ist das bei einer Moment-
aufnahme schwierig zu sagen, da die Ferse
aber so nah an der Wand ist deutet darauf hin
da Dale technisch noch nicht so raffiniert war.
Wenn er den Fu so lt, wird das seine
Mglichkeiten beim Antreten mit dem linken
Fu beschrnken, obwohl Dale auergewhnlich
beweglich in der Hfte ist.

 

Was Chris recht ist kann dir billig sein, merk dir schon beim hochklettern die Griffe und Tritte, damit du im Zweifelsfall wieder in die Sicherheit zurckkehren kannst! Viele Kletterer geraten hier in eine Sackgasse. Sie klettern beherzt, konzentriert und cool bis kurz vor den nchsten Haken, hngen ihn aber nicht ein, sondern klettern genauso cool wieder zurck, das haben sie ja gut gebt. Wieder unten wird dann beschworen, dass die Kraft niemals fr den letzten Zug zum Haken hin gereicht htte. Oder, sie hngen den Haken zwar ein, aber nicht aus der Kletterposition, sondern in dem sie in die Schlinge greifen. Auch wenn Zweiteres einem hilft berhaupt hoch zu kommen, werden die beiden Verhaltensweisen schnell zur fixen Idee. Phasenwiese kann man dann gar nix mehr „normal“ vorsteigen. Die individuellen Grnde dafr gehen natrlich ber den Horizont dieses Artikels hinaus, ich kann aber aus eigener Erfahrung sagen, dass einem hier oft der oben beschriebene Wechsel des Umfeldes hilft. Wenn es an dir hngt, das Seil nach oben zu bringen, ist das was ganz anderes als wenn du mit dem Vorstiegsteufelskerl schlechthin unterwegs bist.

Zurck zu unserem Brckenpfeiler. Um den Gruppenzwang, wie er in vagabundierenden Klettergruppen gerne mal entsteht auszuschalten, kann es vorteilhaft sein, fters alleine zu klettern. Man kann dann besser in sich hineinhorchen und -fhlen und vielleicht auf diesem Wege die eigene Klettermoral verbessern. Hier ist eine Technik, die man am besten zuerst alleine bt, um sie in dann im Ernstfall anwenden zu knnen.

So tun als ob

Du stehst auf einem abschssigen Tritt und einem kleinen Kntchen, zwei ranzige Griffe wollen deiner Hand entgleiten. ber dir sind nur abschssige Griffe und Tritte in Sicht. Deine Fe zittern beunruhigend, whrend dein verkrampfter Krper vibriert. Immer die gleichen deprimierenden Szenarien des Untergangs galoppieren durch deinen Kopf. Es scheint Wochen her zu sein, da du das letzte Mal geatmet hat – wie auch, mit diesem Alpdruck auf der Brust!
Diese angsterfllte Reaktion ist typisch fr Anfnger bei delikaten Zgen. Leider trgt sie jedoch schon die Saat des Versagens in sich. Wenn wir Angst haben, bewegen wir uns langsam und steif, wir zittern. Wir machen Bewegungen nicht ganz, sondern bleiben in uns sicher erscheinenden Zwischenstellungen hngen. Gedanken an Abrutschen,Versagen, Sturz und Katastrophen qulen uns, lange bevor es passiert (wenn es wirklich passiert). Die Ganzkrperdauerkontraktion erschpft uns hnlich einem Muskelkrampf. Wir zittern uns von den Tritten. Wenn uns in einer solchen Situation die Fe weggehen, ist das, als wenn man die unterste Karte in einem Kartenhaus wegzieht: Unser verkrampfter Krper kann sich nicht schnell genug auf die neue Situation einstellen. Wir wissen natrlich, da gerade delikate, unsichere Zge einen entschlossenen, selbstbewuten Kletterstil erfordern. Da wir also etwas brauchen, das im vlligen Widerspruch zu dem steht, das wir fhlen, versuchen wir hier doch einmal, uns selbst zu betrgen. Tun wir so, als ob die Griffe gro wren, klettern wir, als ob wir Erfolg erwarten wrden, auch wenn wir nicht daran glauben. Machen wir die Zge ganz, denn in der Mitte anzuhalten macht sie nur noch schwieriger. Stellen wir uns auf unsere Fe, wir haben schlielich Zauberschuhe an. Vertrauen wir ihnen, andere Kletterer haben schon auf viel kleineren Sachen gestanden. Atmen! Wir haben nichts zu verlieren, tun wir wenigstens so, als htten wir die Situation im Griff!

bouldering in Cabo San Lucas, Mexico, 1988
Du willst im Fels spazieren gehen knnen.
Immer nur krass und gefhrlich hilft dir dabei
nicht. Spiel auch mal in der Senkrechten wie
hier Dominique Gudmundsdottir in Mexico.

Raumwahrnehmung

Noch mal zurck zum Vorstieg. Du steigst so dahin, merkst dir gewissenhaft die Griffe und Tritte zum eventuellen Abklettern und kommst an einen bergang aus der steilen Wand in eine geneigte Platte. Oh je, in der Platte sind nur sehr schlechte Griffe und du kannst dich nicht zurcklehnen um nach den Tritten zu sehn. Wo waren die noch mal? Du stehst auf der ausgesetzten Platte und realisierst, da dir jetzt der Rckweg versperrt ist. Solche bergnge sind uerst unangenehm abzuklettern. Du siehst weder wo du her kommst, noch wo der letzte Haken ist. Viele Kletterrouten im sechsten Grad stellen hohe Anforderungen an die Raumwahrnehmung, da sie oft drei dimensionalen Strukturen wie Verschneidungen und Rissen folgen.
Zur Schulung deiner Raumwahrnehmung kann dir das klettern mit verbundenen (geschlossenen) Augen und das kinsthetische Training helfen. Mit verbundenen oder geschlossenen Augen in einer sicheren Umgebung zu klettern, ist eine wertvolle bung. Unseren dominantesten Sinn, das Sehen, auszuschalten heit, sich auf andere Sinne, deren wir uns beim Klettern oft nicht bewut sind, zu besinnen.

Wir alle haben eine gute rumliche Wahrnehmung. Meistens benutzen wir jedoch unsere Augen als eine Krcke, um uns im Raum zu orientieren. Dabei haben wir alle auch einen Krpersinn, der uns bei der rumlichen Wahrnehmung helfen kann. Wenn wir Auto fahren, mssen wir auch nicht stndig nachgucken, ob der Schaltknppel noch da ist. Man wei, wo der ist, wenn man sein Auto lang genug gefahren hat. Der Krper wei es, und die Hand schaltet einfach. Wir wollen nun durch bungen mit verschlossenen Augen diese Art von Krpersinn fr unser Klettern verbessern. Klettern mit geschlossenen Augen bricht die normale Vorherrschaft des Sehens. Wenn wir unsere Bewegung nur mit unseren Augen berwachen, ist uns oft nur der Bereich, den wir gerade anschauen, bewut. Wenn wir dagegen auf unseren Krpersinn hren, werden wir uns unseres ganzen Krpers bewut. Wir nehmen all die subtilen Nachrichten aus unserem Krper auf, die in der Informationsflut des normalen Kletterns untergehen.
Viele Kletterer halten zum Beispiel die Luft an oder kontrahieren unntige Muskeln im Nacken und in den Schultern, wenn sie einen harten Zug machen. Nervs oder weit ber dem Haken neigen wir dazu einen Zug nur mit einem Krperteil, meist nur mit den Armen zu machen, whrend der Rest unseres Krpers vllig angespannt und verkrampft ist. Wenn wir aber in unserem Rumpf und in den Beinen verkrampft sind und nicht flssig und durchlssig, dann macht sich das negativ in unserer Przision und Reichweite bemerkbar. Solche Eigenarten, unerkannt in den Jahren des normalen Kletterns, werden in der Dunkelheit durch die Konzentration auf unseren Krpersinn auf einmal offensichtlich.
Das Klettern mit geschlossenen Augen schult jedoch nicht nur unsere kinsthetische, sondern auch die rumliche Wahrnehmung. Beim Klettern kalibrieren wir normalerweise mit Hilfe unserer Augen unseren Krpersinn mit den Gegebenheiten am Fels. Die Augen jedoch knnen nur ein oder zwei Griffe auf einmal im Blick behalten. Wir sind also bei komplexen Bewegungen auf eine rumliche Wahrnehmung jenseits des Gesichtssinns angewiesen. Mit Hilfe dieser Wahrnehmung gestalten wir ein drei-dimensionales Abbild unserer Umgebung, in der wir uns bewegen.

Die bungen zum kinsthetischen Training

Mit diesen bungen kannst du dir deine Querungen um den Brckenpfeiler interessanter und lehrreicher gestalten. Auch eine eigentlich zu leichte Kletterei bekommt durch diese bungen wieder ihren Reiz.
Whle eine Kletterbewegung aus und mache diese Bewegung einige Male mit offenen Augen, um ein Gefhl fr sie zu bekommen. Dabei visierst du die Griffe an und merkst dir deren rumliches Arrangement – wo sie sind, wie sie sich anfhlen und wie man sie belasten mu. Wenn du glaubst, da du das im Kopf hast, versuche den Zug mit geschlossenen Augen zu machen. Whrend es dunkel ist, solltest du dich auf die folgenden Aspekte konzentrieren: Triffst du den Zielgriff genau? Mit welchem Krperteil leitest du die Bewegung ein? Hakt die Bewegung irgendwo?
Wenn du eine Bewegung mehrmals gemacht und schlielich perfektioniert hast, versuche andere, neue mit geschlossenen Augen. Das knnen zum Beispiel auch Bewegungen aus Touren sein, die dir vielleicht schwergefallen sind. Wenn du beim Bouldern einen Zug geschafft hast, versuche ihn gleich darauf einmal mit geschlossenen Augen. Im nchsten Schritt nimmst du dir nun mehrere Zge vor, so da du deine rumliche Wahrnehmung ausdehnen mut. Das ist eine hervorragende Gedchtnisschulung fr den Lageplan von Griffen und Tritten. Du kannst die Bewegungsabfolge nun entweder mit offenen Augen ben und dann mit geschlossenen reproduzieren oder aber als hchste Stufe der kinsthetischen Vervollkommnung, mit geschlossenen Augen quasi on-sighten. Visier die Griffe und Tritte an und schliee dann die Augen, bevor du die Sequenz versuchst. Beginne mit sehr einfachen Ablufen an groen, freundlichen Griffen. Du kannst dich dann leicht steigern, wenn du zum Beispiel versuchst, im berhngenden Gelnde ein Zweifingerloch zu treffen. Whrend du im Senkrechten viel Zeit hast, zu suchen und den Griff zu fhlen, mut du im berhngenden sehr viel schneller und prziser sein. Eine andere reizvolle bung ist es, dir Sequenzen auszudenken, bei denen du den Schwung nicht unterbrechen darfst, um sie wirklich flssig zu klettern. Das sind Sequenzen, bei denen du bei jedem Zug den nchsten einleitest und von der vorhergegangenen Bewegung profitierst.

Ein Trainingswinter mit diesen bungen, wird dir beim normalen Klettern helfen, Zge schneller machen zu knnen und bei komplexen Abfolgen eine bessere Kontrolle ber Hnde und Fe gleichzeitig zu haben, da du nun gelernt hast, deinen Bewegungen auch ohne die stndige Augenkontrolle zu vertrauen.

Zusammenfassung:

  • Klettere so viel du kannst. berall.
  • Viel im ungefhrlichen Fels klettern oder bouldern. Querungen sind auch sehr gut. Abklettern knnen ist im sechsten Grad Pflicht.
  • Die Kletterbewegung baut sich von unten her auf. Wiederstehe der Versuchung, den ganzen Fu auf einen groen Tritt zu stellen. Sogar fr die bersicht ist es wichtig, dass du dich nicht mit der Fustellung fesselst wie es leicht passieren kannst wenn die Ferse zu nahe an der Wand ist.
  • Alles mit Balancieren ist gut.
  • Verschwende deine Zeit nicht mit Krpertraining. Dein Krper sollte nicht strker sein als dein Geist!
  • Mal den Gruppenzwang ausblenden und alleine klettern.

Auf der nchsten Seite stt du in den VII. Grad vor. Die Routen sehen asketischer aus und werden sicherer. Du wirst zum Sportkletterer…

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