they won’t find anything that makes me a better climber!

In Competition climbing by Udo Neumann

„Insgesamt eine sehr schöne Veranstaltung mit schwierigsten Problemen und einem charismatischen Publikumsliebling als Sieger bei den Herren.“
— Kampfrichter Martin Joisten nach dem Wettbewerb auf seiner seite climbing.de (Martin wußte zu dieser Zeit schon das man Spuren von Cannabis bei Chris gefunden hatte!)

Chris Sharma nachträglich disqualifiziert

Jetzt ist es offiziell und jetzt darf ich auch darüber schreiben: Chris Sharma wurde nachträglich der 1te Platz beim Boulderweltcup in München aberkannt – sprich: er wurde disqualifiziert. Schon während des Wettkampfs stand für viele fest, daß er eine Dopingkontrolle nicht „überstehen“ würde und so könnte es nun auch gekommen sein. Möglicherweise wurden bei Chris zu viele Reste einer „bestimmten“ Substanz gefunden, die durch inhalieren Zugang zum Körper findet *räusper*. Noch gibt es keine offizielle Begründung – vielleicht liegt seine Disqualifikation auch an etwas ganz anderem, aber die Vermutung liegt sehr nahe…
Wenn der Grund also wirklich in dem Resultat der Dopingkontrolle zu finden ist, dann kann ich nur sagen: Auf der einen Seite schade auf der anderen Seite gut. Schade, da Chris sicherlich auch „clean“ gewonnen hätte und gut (um nicht zu sagen „sehr gut“), da endlich mal ein Exempel statuiert wurde, daß man sich auch im Kletter-Wettkampfsport an bestimmte Regeln zu halten hat. Hoffentlich nehmen sich das recht viele nationale und internationale Wettkampfkletterer zu Herzen und handeln entsprechend.
— Martin Joisten am 5.9.01 auf seiner seite climbing.de

„THANK chris–its finally been realized herb helps performance!“ — Forumbeitrag auf RockandIce.com

Und das mit der Vorbildwirkung, sorry Martin, aber das halte ich für kompletten Unfug. Solange jede Fußballübertragung von Hasseröder oder Krombacher präsentiert wird , komme man mir nicht mit solchen Bedenken und dem Begriff „sauberer Sport“. Davon abgesehen sind die 14-jährigen von heute ja auch nicht blöd und wissen diesbezüglich vielleicht besser Bescheid als mancher, der sich als ihr Beschützer aufspielen will.
— Forumbeitrag auf climbing.de

Martin, „bestimmte Regeln“ „räusper“ „bestimmte Substanz“ „clean“, ich bitte dich: Der Junge kifft nun mal gerne! Du als nikotinabhängiger müßtest doch wenigstens eine weiche Stelle in deinem Herzen für jemanden haben, der auf was anderes steht. Die Gründe, warum das bei uns verboten ist, sind so fadenscheinig wie die Geschichten von Thomas Bubendorfer. Wohl dem, der Chris in München einmal live sehen durfte, denn das wird wohl sein letzter internationaler Auftritt gewesen sein. Ist eh viel schwieriger einen kleinen Wettbewerb in Salt Lake zu gewinnen. Die Deutschen setzen wieder einmal neue Maßstäbe der Erbsenzählerei! Seh es mal so: Chris kann den Wettbewerben so viel geben, die Wettbewerbe den Kletterern wie Chris außer ein bißchen Knete gar nix. Du kannst Dich nicht auf der einen Seite an Chris´ Lockerheit erfreuen, die er doch nur hat weil er das Ganze eben nicht so ernst sieht wie… viele andere… sagen wir mal deutsche Kletterer und es zugleich fördern , daß Kletterwettbewerbe wie Schwimmwettkämpfe etc werden. Alles in allem der richtige Schritt, will man die richtig guten, aber undisziplinierten Kletterer noch mehr aus den Wettbewerben vertreiben. Kurze Anmerkung für dein vielleicht immer noch aktuelles Buchprojekt: Die Geschichte des Sportkletterns OHNE DROGEN sieht nämlich ganz anders aus. Den Namen Jerry M. brauchst du zum Beispiel nicht mehr zu erwähnen, legst du deine sportlich korrekten Maßstäbe an. Martin, nimms mir nicht krumm, aber deine Berichterstattung hat mir wirklich nicht gefallen.
— udo im forum von climbing.de

Findest Du es etwa OK, wenn sich die Kids ein Beispiel an einem bekifften Ami nehmen? Sollen das die Vorbilder für die Jugend sein? Glasige Augen, Dauergrinsen?
— Martin Joisten, NACH Chris‘ Disqualifikation

Wir reden hier vom Wettkampfklettern und wenn Du sagst, daß dies der richtige Weg wäre auch noch die letzten guten Kletterer von den Wettkämpfen zu vertreiben, dann muss ich sagen: Dann sollen sie eben wegbleiben. Fertig! Wenn man an einem Wettkampf teilnehmen möchte, dann unterwirft man sich eben diesen Regeln. Wenn Marihuana auf der Liste der verbotenen Substanzen steht, dann steht es eben drauf. Über Sinn und Unsinn haben die Kletterer nicht zu entscheiden. Wenn drinstünde „Powerbars“ sind verboten, dann haben die Wettkämpfer keine Powerbars zu futtern und wenn sie dabei erwischt werden, dann werden sie eben gekickt – ansonsten sollen sie eben nicht teilnehmen. Findest Du es etwa OK, wenn sich die Kids ein Beispiel an einem bekifften Ami nehmen (so nett ich ihn auch finde und so gut ich auch privat mit ihm auskomme)? Sollen das die Vorbilder für die Jugend sein? Glasige Augen, Dauergrinsen? Das hat wahrlich nichts mit Erbsenzählerei zu tun, sondern mit „sauberem Wettkampfsport“. Ich weiß, daß sich Dir bei diesem Begriff die Haare aufstellen und auch ich habe Dein Interview im Klettern gelesen, aber bitte unterscheide zwischen dem Wettkampf und dem Privatvergnügen. Es war mir bei dieser Meldung schon klar, daß eine Diskussion über das „Für und Wider“ des Kiffens bzw. Verbot des Kiffens losbrechen würde, aber wir entscheiden das nun mal nicht und wenn (und hier wiederhole ich mich) das im Wettkampfklettern verboten ist, dann ist es verboten. Wenn es mal aufgehoben werden sollte, dann ist es erlaubt. Recht einfach. Noch was zum Erbsenzählen: Die Franzosen waren heuer bei den französischen Boulderweltcups „spitz wie Nachbars Lumpi“ den Chris zu erwischen, aber er ging einfach nicht zum Wettkampf nach Chamonix. Schade an sich. Laut Aussagen von Marco Scolaris (ICC) rechnete Chris dann nicht mit einer Kontrolle in München und gerade deswegen hat man diese durchgeführt. Es sind also nicht nur „die Deutschen“, sondern all diejenigen, die das nicht tolerieren wollen. Meine private Meinung zum Thema kiffen steht in diesem Zusammenhang nicht zur Debatte und ich werde einen Teufel tun unseren Kids das als Cool, Toll, Locker, American Way of Climbing, oder „Ey Leute – seht die Sache mal nicht so eng, sonst werdet ihr alle Spießer“ darzustellen.
— Martin Joistens Antwort auf Udos Forumsbeitrag

„Nächste Woche wird sich die Disziplinarkommission mit dem Fall beschäftigen und möglicherweise weitere Maßnahmen beschließen.“
— climbing.de

„Das Chris THC im Blut hat, wußten alle schon am Wettkampftag. Warum also erst jetzt disqualifizieren? Weil es an Ort und Stelle ganz, ganz schlecht ausgesehen hätte!“
— udo neumann

„Lieber Martin, du schreibst: 1.“Dann sollen sie eben wegbleiben. Fertig!“ Ich glaub, daß wenn die attraktiven Kletterer wegbleiben auch die Sponsoren wegbleiben und denke, daß dies dem DAV nicht gefallen tut. Das Chris THC im Blut hat, wußten alle schon am Wettkampftag. Warum also erst jetzt disqualifizieren? Weil es an Ort und Stelle ganz, ganz schlecht ausgesehen hätte! 2. „Wenn man an einem Wettkampf teilnehmen möchte, dann unterwirft man sich eben diesen Regeln.“ Die Regeln von Boulderwettbewerben sind nicht von Himmel gefallen, noch sind sie Naturgesetze. Boulderwettbewerbe kann man auch ganz anders ausrichten. Regeln verdienen ihren Namen doch nur, wenn sie allgemein annerkannt werden und mir scheint es, als würden die guten Kletterer durch ihr fernbleiben zeigen, daß sie mit dem ein oder anderen Aspekt der aktuellen Regeln nix anfangen können. Wenn ich für den DAV arbeiten würde, tät ich mich grämen, wäre der beste Boulderer der Neuzeit zwar unter den Zuschauern, nicht aber unter den Teilnehmern. Gerade wenn ich dem Sport was Gutes tun will, muß ich mich doch fragen, wie ich so Leute auch einbinden kann. 3:“Findest Du es etwa OK, wenn sich die Kids ein Beispiel an einem bekifften Ami nehmen?“ Martin, da sag ich nur Ying & Yang, alles hat 2 Seiten. Chris ist schon oft extrem breit, aber wie von Dir ausgiebig gewürdigt, auch ein extrem relaxter, cooler Typ. Kids müssen auch mit solchen Widersprüchen leben lernen. Und nochmal zu Punkt 1: Hätte man ihn nicht gerade aus pädagogischen Gründen vor den Augen der in anhimmelnden, leicht verführbaren Kids SOFORT disqualifizieren sollen?“
— udo neumann im forum von climbing.de