Das große Klettertraining - Experiment

Das grosse Trainings Experiment, Winter 2006-2007

In better climbing, Klettertraining by Udo Neumann

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Boulderzirkel

Neu kommen in dieser Phase 4x4s hinzu. Dies sind Boulderzirkel, bei denen vier Boulderprobleme unmittelbar hintereinander geklettert werden. Dann kommt eine 2-4 minütige Pause und wieder die vier Probleme.
Während ich das in meinem trainingswissenschaftlichen Elfenbeinturm meinen Probanden aufschreibe, denke ich natürlich nicht an volle Hallen und andere widrige Umstände. Dazu später mehr.

Die erste Frage ist, wie schwer sollen diese Boulder sein?

Nun, ähem, es ist mir jetzt etwas unangenehm als Soulboulderer den guten alten Schwierigkeitsgrad zu bemühen. Da sich aber beim Training fast alles auf die maximale Leistungsfähigkeit, sprich 100% bezieht, muss er uns hier als Richtschnur dienen.
Für Christina reicht wahrscheinlich der Hinweis, dass der letzte, 16tente Boulder ganz, ganz knapp sein sollte. Für alle Probanden empfiehlt sich grundsätzlich, den Zirkel zu zweit zu machen. Der Spotter kann die Wand „freihalten“ (und sich in der Halle noch beliebter machen als er/sie durch das Dauerklettern eh schon ist) und vor allem in kritischen Momenten den Kletterer durch einen „Powerspot“ zu unterstützen. Das Wichtigste beim Boulderzirkel ist, ihn durchzuhalten!
Aber noch mal zur Frage wie schwierig die Boulder sein sollten:
Sandra und Ralph haben Ziele im glatten neunten Grad. Dies entspricht, bei vergleichbarer Zuganzahl, etwa einem 7a Boulderproblem. Die beiden sollten also Probleme im 5c-6b Bereich wählen.

Periodisierung

Die Periodisierung der Boulderzirkel vollzieht sich auf zwei Ebenen.
Die 4x4s bekommen in dieser Phase des Trainings sowohl zeitlich als auch inhaltlich zunehmende Bedeutung.

Zeitlich sieht der Fahrplan so aus:
Die erste Woche werden erstmal die vier Probleme ausgebouldert (geschraubt?) und festgelegt.
Die nächsten zwei Wochen ersetzen sie während einer Klettereinheit (von dreien) das Speedklettern.
Die folgenden 2 Wochen werden sie zweimal pro Woche durchgeführt und schließlich im Monat März dreimal die Woche. Die 4x4s rücken auch innerhalb einer Einheit an Stelle des Speedkletterns, sprich sie sollten immer vor dem Dauerklettern durch geführt werden.

Inhaltlich werden die 4x4s zunehmend auf das Ziel Ostern 2oo7 hin spezifischer.
Am Anfang sollten abwechslungsreiche Probleme mit 8-12 relativ homogenen Zügen geklettert werden. Von Mitte Februar an sollten jedoch auch Elemente des Projektes Eingang finden. Am Leichtesten ist dies für Sandra und Ralph zu erklären. Die Schlüsselstelle ihrer Wunschtour in Orpierre ist  relativ hoch und an kleinen Känntchen. Der vierte Boulder innerhalb der 4×4 sollte also der schwierigste und außerdem mit kleinen Känntchen in der gleichen Steilheit sein.
Christina sollte bei abwechslungsreichen Problemen bleiben, da sie ihr allgemeines Kletterniveau anheben will.
Für Simon ist wichtig sich zur Saison hin eine gewisse Substanz anzueignen, die es ihm erlaubt viele Versuche zu machen und über den ganzen Tag hart zu bouldern.